Der Veranstaltungsmarkt erlebt seit ca. 30 Jahren einen Boom. Dann kam „Corona“: Die Covid19-Pandemie hat das gesamte Leben weltweit auf den Kopf gestellt. Eine der besonders stark betroffenen Branchen ist die Veranstaltungswirtschaft. Zu den Auswirkungen der Pandemie hat der degefest Verband der Kongress- und Seminarwirtschaft e.V. eine aktuelle Studie initiiert und befragte Mitglieder die Veranstaltungshäuser leiten. Erstellt wurde die Studie „degefest TrendAnalyse – Restart 2020/21: Via Best Practice aus der Krise“ durch Prof. Dr. Jerzy Jaworski von der Fakultät für International Business an der Hochschule Heilbronn.
Ein Ergebnis der Studie: Die Chance liegt in der Differenzierung.
70,4% der Studienteilnehmer gehen davon aus, dass das Veranstaltungsangebot in Zukunft differenzierter gestaltet werden muss. Differenzierungsmerkmale seien etwa das wirtschaftliche Potential von Kunden, Hygienekonzepte oder auch die stärkere Konzentrierung auf lokale Firmen und Verbände. Als Dienstleistungen würden die technische Übertragung in mehrere Räume (Streaming) sowie Reinigungs- und Sicherheitsdienste die größte Zunahme erfahren. Auch im Bereich der Gastronomie entstehen große Herausforderungen – sind die gastronomischen Erlöse doch ein wichtiger wirtschaftlicher Beitragsfaktor im Veranstaltungshaus.
Dennoch lebt die Branche vom persönlichen Sich-Treffen auf Präsenzveranstaltungen, auf die der Betrieb von Tagungs- und Veranstaltungsstätten ja wirtschaftlich ausgerichtet ist. Als Alternative bieten sich hybride Tools an. Wie wird die Veranstaltungswirtschaft künftig damit umgehen? Die Befragten der degefest-Studie haben etliche positive, aber auch negative Auswirkungen aufgrund der vermehrten Anzahl der hybriden Veranstaltungen erkannt. Positiv etwa seien: Die Erweiterung der Teilnehmerkreise über die Raum- bzw. Bestuhlungskapazitäten hinaus, die Generierung weiterer Umsätze durch das Anbieten von zusätzlichen IT-Leistungen, schnellere Amortisierung von Investitionen in die Kommunikationstechnik, Veranstaltungen die u.U. abgesagt werden müssen, können doch – zumindest online – stattfinden, dadurch niedrigere Personal- und Reinigungskosten, sowie die Intensivierung der (Stamm)Kundenkontakte.
Knapp 80 Prozent der Befragten melden einen starken Rückgang der Buchungen im 4. Quartal 2020 gegenüber dem Vergleichsquartal in 2019. Dennoch habe sich die Situation insgesamt noch nicht signifikant negativ auf die Personalpolitik ausgewirkt – wohl ein Indiz dafür, dass Hoffnung in die Zukunft des Geschäftsfeldes besteht. Zu den erwarteten Auswirkungen der Covid19-Pandemie auf die Destination, in der sich das Veranstaltungshaus befindet, wird einhellig ein Rückgang der „Business Traveller“ und damit der Nachfrage nach Gastronomie und Catering erwartet. Die Attraktivität der jeweiligen Destination bleibe jedoch davon unberührt, da die Pandemie von den Standorten nicht selbst verschuldet wurde.
Die Studie steht degefest-Mitgliedern kostenlos zur Verfügung und wird durch die Geschäftsstelle verschickt. Weitere Interessierte können die Studie per Mail unter info@degefest.de anfragen.
Quelle: degefest – Verband der Kongress- und Seminarwirtschaft e.V.