Event-Format „Open Space“ | Info-Serie zu partizipativen Veranstaltungsformaten

Beim Open Space steht der offene Raum im Vordergrund. Diese Offenheit soll die Initiative der Teilnehmer und kreative Problemlösungen fördern. Das Format entstand bereits in den 80er Jahren und wurde von Harrison Owen entdeckt, der während einer mehrtägigen Konferenz feststellte, dass die Gespräche während der Kaffeepausen den Teilnehmern mehr Austausch und Information brachten als die Vortrags- und Workshop-Sequenzen. Beim Open Space ist das grobe Leitthema vorgegeben und sollte für alle Teilnehmer möglichst bedeutsam und breit angelegt sein. Eine Agenda oder ein konkretes Programm existiert nicht, lediglich der grobe Zeitplan für Beginn, angedachte Pausen und Ende der Veranstaltung.

DER ABLAUF
Ein Open Space beginnt für gewöhnlich mit einer Begrüßung und einem kurzen Kennenlernen. Im Anschluss werden Themen gesammelt. Jeder Teilnehmer, der eine Idee für ein Thema hat, notiert dieses auf einem Zettel oder digital und „pinnt“ es an eine dafür vorgesehene Metaplan- oder digitale Wand. Im Anschluss werden die Themen zeitlich und räumlich von einem Moderator sortiert. Jeder Teilnehmer hat nun die Möglichkeit, sich seinem Themenfavoriten zuzuwenden und sich hierfür einzutragen. Danach beginnt die Arbeit in den einzelnen Arbeitsgruppen. Die jeweiligen Teams bearbeiten innerhalb des vorgegebenen Zeitrahmens nun die konkrete Fragestellung. Bei mehrtägigen Open Spaces erfolgt am Abend und am nächsten Morgen eine Zusammenkunft im Plenum, um über Erfahrungen und Herausforderungen zu berichten und den jeweiligen Arbeitsstand zu kommunizieren. Am Ende eines jeden Open Spaces steht die Präsentation der wichtigsten Erkenntnisse, entweder in Form von Fact Sheets oder in Kurzpräsentationen. Dies informiert alle anderen Teilnehmer umfassend und hilft, Themenüberschneidungen herauszufiltern und zusammenzubringen. Die Teilnehmeranzahl pro Arbeitsgruppe kann zwischen zwei und 35 oder mehr Teilnehmern liegen. Es kann auch Teilnehmer geben, die keine festgelegte Arbeitsgruppe haben, sondern getreu dem „Gesetz der zwei Füße“ zwischen den einzelnen Arbeitsgruppen hin und her „hummeln“.

VORAUSSETZUNGEN FÜR OPEN SPACE
Sie brauchen zwölf bis idealerweise 50 bis 100 Teilnehmer sowie die entsprechenden ruhigen und mit Arbeitsmaterialien ausgestatteten Räumlichkeiten. Darüber hinaus einen Moderator, der den Rahmen (zwischen einem Abend und drei Tagen) sowie die Regeln des Open Space kommuniziert.

DER NUTZEN
Open Space eignet sich besonders, um konkrete Problemstellungen im Unternehmen, einer Branche oder innerhalb von Organisationen zu bearbeiten. Die Heterogenität der Teilnehmer in Alter, Kenntnisstand, Vorwissen und Vorerfahrungen sowie die unterschiedlichen Charaktere ermöglichen eine hohe Kreativität in den Lösungsansätzen. Da die Teilnehmer von der ersten Minute der Veranstaltung mit einbezogen werden, steigen das Involvement sowie die Nachhaltigkeit der Wissensverarbeitung. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Teilnehmer durch die Interaktivität und das „Selbermachen“ mehr lernen und mehr Informationen aufnehmen, ist deutlich höher als bei einem reinen Frontalvortrag über das Leitthema.

 

COPYRIGHT & BEZUGSQUELLE 
Der hier veröffentlichte Text ist ein Auszug aus dem eBook „mastermind – Einblick in die neuen und klassischen Veranstaltungsformate“ (Herausgeber Veranstaltungsplaner.de ). Dieses eBook mit der vollständigen Beschreibung des vorgenannten Event-Formates sowie vielen weiteren partizipativen Veranstaltungsformaten können Sie unter dem folgenden Link für 4,99 € erwerben: http://vdvo.de/nachricht/news/kostenfrei-fuer-mitglieder-hand-out-zu-den-neuen-veranstaltungsformaten

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