Die Stadthalle Hagen aus der Sicht eines Fotografen

 

5 Fragen an Thomas Seuthe, Industrie- und Werbefotograf aus Hagen. Er hat in den letzten Wochen die Stadthalle Hagen fotografisch in Szene gesetzt.

 

Herr Seuthe, was treibt Sie als Fotograf an, was motiviert Sie?   

„Die Fotografie ist meine große Leidenschaft und ich bin sehr glücklich darüber, mit der Berufsfotografie mein finanzielles Auskommen zu sichern. Nach all´ den vielen Jahren als Berufsfotograf immer noch am Puls der Zeit zu sein und dabei kreativ die Erwartungen meiner Kunden erfüllen zu dürfen, das motiviert mich schon sehr. Es ist die Entdeckungslust auf das optimale Bild und die Freude an der Freude meiner Kunden.“

 

Sie sind ja selbst gebürtiger Hagener. Wann waren Sie das erste Mal in der Stadthalle und welche persönlichen Erinnerungen verbinden Sie mit diesem Ort?

„Gefühlt bin ich Mitte der achtziger Jahre jedes Wochenende dort gewesen. Während meiner Ausbildung war ich nebenberuflich als Fotoreporter für die Westfälische Rundschau tätig. Ich habe in dieser Zeit sehr viele Events fotografisch begleitet. Das Highlight für mich war damals die Übergabe der Moderation von Frank Elstners „Wetten, dass …“ an Thomas Gottschalk. Privat besuchen wir gerne Veranstaltungen der `leiseren Art`, etwa Dieter Nuhr oder Reinhard Mey. Mein letzter Besuch war der Abiball meiner Tochter im Sommer dieses Jahres.“

 

Welches sind die besonderen fotografischen Herausforderungen für Sie bei der Stadthalle?

„An der Stadthalle Hagen mag ich die klare und lichtdurchflutete Architektur. Fotografisch haben die vielen Glasflächen allerdings schon ihre Tücken. So blieb immer nur ein kurzes Zeitfenster, in dem das Sonnenlicht optimal war. Und dann musste das Shooting ja auch noch in den Veranstaltungskalender bzw. dessen Vorbereitung passen. Ein großes Dankschön an das Stadthallen-Team, ohne deren tatkräftige Hilfe wären nicht so tolle Bilder entstanden! Bei den Außenaufnahmen war es mir letztlich wichtig zu zeigen, wie harmonisch sich die Halle in die Natur einfügt. Durch den höheren Aufnahmestandpunkt, auf der gegenüberliegenden Hangseite der Stadthalle im Wasserlosen Tal, wirkt die Lichtstimmung auf den Bildern fast ein bisschen märchenhaft.“

 

Die Architekturfotografie ist ein Teil Ihrer Arbeit als Industrie- und Werbefotograf. Gibt es einen Bereich in dem Sie besonders gern „unterwegs“ sind?

„Eigentlich nicht. Jeder Auftrag hat seine besonderen Herausforderungen und Reize. Ich habe das Privileg, dass ich in meinem Job so ziemlich überall mal reinschnuppern darf. Großen Respekt habe ich vor der Arbeit in der Schwerindustrie, da bin ich manchmal wirklich froh nach einem Arbeitstag die Location verlassen zu dürfen.“

 

Könnten Sie uns noch ein paar Tipps verraten wie ein gutes Architekturbild gelingt?

„Entscheidend für ein gutes Bild ist immer die Perspektive und das Licht. Um eine räumliche Darstellung zu erzielen, sollte die Sonne beispielsweise nicht direkt hinter dem Fotografen stehen. Wenn sich eine Seite des Objekts etwas im Schatten befinden, dann vermeidet man `stürzende Linien`, wobei dies für eine dynamische Abbildung auch sehr interessant sein kann. Eine klare Linienführung macht das Foto insgesamt eindeutiger und damit besser. Aber Sie merken schon, die Allround-Tipps gibt es eigentlich nicht. Es ist immer eine situative Flexibilität gefordert, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.“

 

Weiter Infos zu Thomas Seuthe: http://seuthefotografie.de